Tennis: 1.Spieltag Herren 30 II

  1. Spieltag Herren 30 II

Als wir Ende letzter Saison den Entschluss gefasst hatten, uns um den Aufstieg in die Bezirksliga zu bemühen, klang das nach einer sinnvollen Idee. Natürlich war mir klar, dass sich dadurch die Anfahrtswege über Dachau hinaus erstrecken könnten, wenn es blöd läuft; was ich hingegen nicht vermutet hätte, ist, dass ich plötzlich Tagesreisen zu Orten wie Mühldorf an der Inn unternehmen würde. Wer diesen ausgesprochen malerisch gelegenen Ort zwischen Wäldern und Gewässer einmal selber besuchen möchte, verlässt München gen Osten bis die Zivilisation endet; ab da sind es dann noch ca. 55 Kilometer. Mit dem Auto ist man aber bereits in schlanken 1,5 Stunden da; schneller wäre es vermutlich gewesen, die A8 bis Rosenheim zu fahren und dort auf die Triere flussabwärts umzusteigen.

Einmal angekommen belohnt einen dann jedoch ein sympathischer Gastgeber der TEG auf einer von Bäumen umsäumten Anlage direkt am Flussufer für die Strapazen der Anreise.  Die 23 Grad und Sonnenschein trugen ein Übriges zum gelungenen Landschaftsidyll bei. Sogar die herrschenden Windverhältnisse waren optimal – zumindest für meine mitgereiste Tochter, um ihren Drachen steigen zu lassen; lediglich für Tennis waren sie denkbar ungeeignet. Da mir jedoch versichert wurde, dass der Gegner ähnliche Bedingungen auf seiner Spielfeldseite hätte, beschlossen wir, die Partie zu beginnen.

Die erste Runde eröffneten Gödde, Knoth und Hani. Um Christoph Gödde hat sich absolut niemand vorher Sorgen gemacht. Der Mann ist derzeit derart gut in Form, dass er aktuell nicht nur seine Vorhand nicht umläuft, sondern beim Vorbereitungsturnier am 1. Mai sogar die Friedi locker mit 10:8 im Match-Tiebreak vom Platz gewischt hat. Dementsprechend souverän löste er auch seine Aufgabe mit 6:1 und 6:2. Auch Hanis Punkt waren fest eingeplant, da seine Spielweise dadurch besticht, dass er keine zwei gleichen Bälle in einem Match spielt. Diese Unberechenbarkeit führte ihn am Ende zu einem 6:2 6:4.

Daniel Knoth hingegen gilt zusammen mit Mannschaftskollege Christoph Küster bereits vor dem ersten Spieltag als einer der Gewinner der Saison 2018, wurden sie doch, im Gegensatz zu ihrer Debüt-Saison 2017 bei Wacker, dieses Jahr tatsächlich auch gemeldet.  Durch die unbändige Freude darüber überwältigt, sowie einen angeschlagenen Arm gehandicapt, startete Daniel etwas unglücklich mit 0:5 in die Begegnung, bis er entschied, auch daran teilzunehmen. Sein finales 7:6 6:2 unterstreicht dabei einmal mehr das enorme Potential, dass abgerufen werden könnte, wenn Daniel zum Äußersten greifen und regelmäßig trainieren würde / könnte.

Die Strategie für die zweite Runde war somit klar: Mr. Zuverlässig Henrik Nyhuis an Eins musste einen weiteren Punkt holen, während Christoph Küster und ich einen gemütlichen Nachmittag auf Deutschlands schönsten Tennisplätzen einplanten. Und trotz aller Jammereien in Vorfeld („In der Bezirksliga werde ich es an Eins ganz schön haben. Mimimimimi….“) stellte er durch sein 6:2 6:0 auf 4:0.

Mein Auftritt orientierte sich dann erfreulich an Daniels Spiel – zumindest zu Beginn; recht zügig stand es 1:4, nur meine Fähigkeiten, den Schalter umzulegen, liegen bedauerlicher Weise weit unter Daniels. Zwar berappelte ich mich noch einigermaßen, aber über ein 4:6 6:7 kam ich leider nicht hinaus. Auch Christoph hielt sich an unseren Matchplan und stellte ordnungsgemäß auf 4:2.

Zumindest die Doppel stellten sich dadurch fast von selbst auf: Die zwei Loser im 2er-Doppel verheizen während Henrik und Daniel und insbesondere Gödde und Hani auf Punktejagt gehen sollten.

Fast unsportlich hingegen war, dass Mühldorf sich für die Doppe nochmal verstärkte und die Teilnehmer 2 und 5 der Meldeliste aktivierte; der bisherige 1er rückte somit auf 3 ab und begegnete Christoph und mir. Erwartungsgemäß hatten wir einen schweren Stand; die einzelnen Spiele waren zwar alle eng, untern Strich stand es trotzdem viel zu schnell 1:4 als Christoph verletzungsbedingt die Segel streichen musste – die Eigendiagnose bewegt sich dabei zwischen leichter Zerrung und Muskelabriss.

Auf den anderen beiden Plätzen entwickelten sich hingegen ausgesprochen ansehnliche wie hart umkämpfte Doppelbegegnungen. Den krönenden wie passenden Abschluss fand Hani beim Matchball zum 6:4 7:6 durch einen Überkopf-Rückhandwinner außen am Netzmann vorbei; frenetisch gefeiert durch den ausgewechselten 6er von Mühldorf: „Das war MEIN Gegner!“

Da kurz zuvor auch Henrik und Daniel einen 6:4 1:6 10:6 Sieg einfuhren, starten wir mit einem erfreulichen 6:3 die Mission „Klassenerhalt bei gleichzeitiger optimaler Unterstützung der 1. Herren 30“. Nächste Samstag um 14 Uhr wartet im ersten Heimspiel dann mit Zorneding allerdings ein Gegner, der seine erste Begegnung mit den LKs 7, 7 und 9 an den Positionen 1 bis 3 bestritt. Ich denke wir werden aber auch dort gewinnen; zumindest an Erfahrung.

Schammes