Tennis: 2. Herren halten fulminant die Klasse

2. Herren halten fulminant die Klasse
Ich will keinen Hehl daraus machen: Die Tatsache, dass ich diesen Bericht verfassen darf, ist wohl zu 95 % der Tatsache geschuldet, dass ich als einziger Spieler sämtliche Spiele der 2. Herren in diesem Sommer mit absolviert habe. Aber das soll meine Motivation nicht schmälern, an dieser Stelle kurz über eine am Ende so erfolgreiche wie nach menschlichem Ermessen nur mögliche Saison zu sinnieren! Diese besondere Ehre kommt mir zudem zum ersten Mal zuteil, nachdem ich erst im Spätsommer des letzten Jahres Teil des HC Wacker wurde. An dieser Stelle muss ich einfach mal sagen, dass es mir einen Riesenspaß macht, Teil dieser Truppe zu sein – vielen Dank für die hervorragende Aufnahme und Integration!
Schluss mit dem Geschwafel – kommen wir an das Eingemachte. Los ging unsere Saison im Fernen Norden Münchens. Nach erfolgreicher Anreise über Wald und Wiese wurden in Zolling gleich einmal erfolgreich die ersten 4 Stiefel in der Mannschaft verteilt. Nur Niels machte es clever und ließ sich nach verlorenem Einzel im Dreier-Doppel mit mir aufstellen – dort glückte uns ein letztlich ungefährdeter Punktgewinn.Am zweiten Spieltag gaben wir unser Heimrecht auf, um auf der Anlage des HVB Club von dem hochgelobten Club-Sandwich profitieren zu können. Das blieb leider für den ein oder anderen das Highlight des Tages – der von Laurenz am ersten Spieltag eingeschlagene Weg, sich knapp im Matchtiebreak geschlagen geben zu müssen, wurde mit drei weiteren verlorenen Matchtiebreaks am zweiten Spieltag routiniert fortgesetzt. Am Ende stand eine 3:6 Niederlage auf dem Scoreboard, die mit ein bisschen mehr Glück sicherlich auch verhindert hätte werden können.

Nichtsdestotrotz war im ersten richtigen Heimmatch gegen Kranzberg jeder der Überzeugung, dass es nun endlich mit dem Siegen losgehen könne. Mit Verstärkung aus der Herren 30 in Form von Manu und der Überzeugung, dass wir auf Platz 4 im „Cage“ einen unverwüstlichen Heimvorteil haben würden, gingen wir in die Partie. 2 verlorene Matchtiebreaks und 3 Einzelniederlagen im Cage später gingen wir mit einem 0:6 in die Doppel. Dort sollte es dann passieren – zwar wurde ein Doppel erneut im Matchtiebreak verloren, doch das Dreier-Doppel Mayer/Schloz fuhr tatsächlich mit einem souveränen 5:7, 7:6, 10:7 den ersten Sieg im Matchtiebreak ein. Als es dann nach 10 Stunden auf der Anlage Zeit für Abendessen war, waren zwar die meisten Spieler schon verschwunden, die Pizza schmeckte aber dennoch hervorragend.
Nach drei Niederlagen aus den ersten drei Spielen war klar: Der erste Sieg muss her. Diesen ergatterten wir uns dann auf der sagenumwobenen Anlage des MTC Iphitos. Dabei ließen wir uns auch nicht von wasserfallartigen Sprachtiraden der Gegner, über den Platz fliegenden gegnerischen Tennisschuhen oder der Tatsache, dass das Einser-Doppel vom Gegner abgeschenkt wurde, um auf dem Nebenplatz Training nehmen zu können, aus der Ruhe bringen. Letztlich fuhren wir einen ungefährdeten 7:2 Erfolg ein. Die zwei Matchpunkte gaben wir – wie hätte es anders sein können – nach zwei verlorenen Matchtiebreaks ab.

Mit frischem Rückenwind ging es als nächstes gegen den sich bereits als Aufsteiger abzeichnenden TSV Milbertshofen. Machen wir es kurz: bei der 1:8 Niederlage zeigte Milbertshofen uns die Grenzen auf. Doch auch hier ließen wir es uns nicht nehmen, in Person von Niels auch einen Matchtiebreak zu verlieren.

So langsam war also auch dem Letzten klar, dass wir in dieser Saison nicht um den Aufstieg mitspielen würden. Umso wichtiger waren das anstehende Kellerduell gegen Garching und der Abschlussspieltag gegen Freising. Pünktlich zu diesen wichtigen Spielen machten sich unser Mannschaftsführer und dessen Stellvertreter (Namen werden hier besser nicht genannt) auf den Weg in die Alpen und hinterließen mir die ehrenvolle Aufgabe, eine Mannschaft für das Spiel gegen Garching zusammenzustellen. Was zunächst noch sehr aussichtsreich erschien, entpuppte sich schnell als ziemlicher Stressfaktor. Gleichzeitig erlebte ich natürlich auch das erste Mal, was andere jede Woche durchzumachen hatten. An dieser Stelle daher einen kräftigen Dank an Oli und Flo Krause, die sich zu jeder Zeit der Saison mit einem wahnsinnigen Aufwand für die Organisation der Mannschaft eingesetzt haben.

Nun kam also das besagte Kellerduell gegen Garching, für das sich trotz Biegen und Brechen nur fünf einsatzbereite Spieler finden ließen. Kurzerhand fiel leider mit Sven auch noch der vielgefeierte Einkauf aus der 1. Herren aus. Uns war also klar, dass für einen Sieg noch maximal ein Punkt abgegeben werden durfte. Nach einer schmerzlichen 6:7, 6:7 Niederlage von Hodi im Einzel war somit im Doppel noch alles drin. Wäre da nicht der Matchtiebreak gewesen. Zwar konnten wir einen dieser Teufelsdinger für uns entscheiden, doch der zweite ging durch Bimmi und (schon wieder) Hodi knapp verloren. Sch***e gelaufen. Dachten wir. Im Nachhinein könnte man die knappe Niederlage gegen Garching aber auch als taktisch cleveren Schachzug bezeichnen, der die direkten Kontrahenten um den Klassenerhalt in Scheinsicherheit wahrte. Denn jetzt kam der letzte Spieltag, und der hatte es in sich!
Ein absolut souveräner 7:2 Sieg im erneut auf die Anlage des Gegners verlegten letzten „Heimspiel“ der Saison sicherte den letztlich souveränen, nie ernsthaft in Gefahr gewesenen Klassenerhalt. Laurenz setzte dabei seine absolut überzeugende Matchtiebreak-Statistik nach dem Motto „alle guten Dinge sind drei“ fort und die Doppelungeheuer Martin und Flo Krause räumten im Einser-Doppel die Gegner aus dem Weg, nachdem sie im ersten Satz bockstark mit einem 0:5 gestartet waren – bis Martin den unkonventionellen, aber absolut effektiven Vorschlag „Ich spiel jetzt den ersten Aufschlag rein und du läufst einfach mal auf gut Glück durch“ brachte. Von da an ging es bergauf und letztlich wurde sogar der Matchtiebreak gewonnen, sodass wir die Saison mit einer absolut zufriedenstellenden Gewinnquote von 20 % abschließen konnten.
Bleibt als Fazit festzuhalten: Geile Jungs, geile Stimmung und wenn wir die Matchtiebreaks nächste Saison gewinnen, spielen wir um den Aufstieg! Ein kräftiger Dank an alle Spieler, die auf und neben dem Platz den Klassenerhalt möglich gemacht haben: Enno Budelmann, Oliver Immele, Florian Binder, Daniel Stein, Matthias Köthe, Philipp von Hodenberg, Niels Goczoll, Florian Kramer, Laurenz Schmitz, Florian Krause, Paul Schloz, Maxim Woytowicz, Xaver Mayer sowie die Unterstützung der weiteren Herren-Mannschaften und insbesondere von Manuel Moser, Kevin von der Heydt, Martin Herrmann und Sven Hoenen.

Paul Schloz