Hockey – HC-Rundschlag meets HC-W-ein

HC-Rundschlag meets HC-W-ein

 

„HC-W-ein hautnah“ oder auch „Weinlese statt Wiesn“

Viele von Euch kennen den HC-W-ein und vielleicht auch unsere Winzer-Hockey-Familie Heimig dahinter. Aber wer war überhaupt schon einmal live im Weinberg? Und wie baut man Wein eigentlich an? Und wo genau ist überhaupt dieses Randersacker?

Diese Fragen stellten sich unserer Elternhockey-Mannschaft (HC Rundschlag) auch, insbesondere da sportlich ja gerade Coronapause war.

Noch unter Corona Lockdown Einfluss entwickelte sich der Gedanke – so wie guter Wein – diese Fragen Ende September im Rahmen eines Mannschaftsausflugs zu beantworten.

Mit dem dritten Wochenende im September war ein herrlicher Spätsommer-Termin gefunden.

Ein Wochenende, das wir normalerweise gerne auf der Wiesn, heuer aber im Weinberg verbringen wollten.

Am Freitag „landeten“ dementsprechend 16 Rundschläger im Hotel Löwen im überschaubaren und optisch sehr ansprechenden Örtchen Randersacker und stimmten sich abends direkt im Weinhaus Spielberg in die Materie ein. Stets motiviert durch Cora, unsere illustre, durchsetzungsstarke und getränkeumsatzorientierte Bedienung, die alleine schon die Anreise wert war.

Während die Stimmung Ihrem Höhepunkt entgegen ging, stellte sich im Gespräch mit Ingo und Sandrine heraus, dass bereits am nächsten Morgen in der Früh echte Arbeit auf uns wartet. Die Trauben waren aufgrund von intensiver Sonne früher als erwartet reif und wollten schnellstens ins Fass. Somit wurde die gesamte Hockeymannschaft von unserer Lieblings-Winzerin kurzerhand zu echten „Erntehelfern“ erklärt. Der Entschluss wurde euphorisch mit noch mehr Wein besiegelt. Die Welle der Euphorie fand erst im Hotelflur am frühen Morgen im Stile einer Klassenfahrt durch den Hotelmanager sein Ende. Und so kam dann auch der nächste Morgen für manche etwas schneller als gewünscht.

 

 

„Nach dem Frühstück“ oder „der Weinberg ruft“

Im Weinberg angekommen wies uns Sandrine direkt in die Weinlese ein. Welche Trauben sind gut und was darf später nicht ins Fass bzw. in die Flasche? Aber für uns Städter war der feine Unterschied von Mehltau, Penicillin-Pilz und einer normalen Traube gar nicht so leicht auszumachen. Mit viel Unsicherheit ging es in den sehr steilen Hang, der sich eher wie eine Leiter anfühlte. Jeder mit zwei Sammelcontainern und einer Rebenschere bewaffnet. In kleinen Teams „zwickten“ wir die Trauben aus dem 2000 qm Hang. Trauben für 2000 Flaschen Wein, alles in echter Handarbeit und ohne maschinelle Hilfe. Wir waren stolz wie Bolle.

 

 

„Chillen & grillen“ oder „die 3. Runde“

Nachdem die Sonne den Zenit überschritten hatte, wartete in einem anderen Weinberg der Heimigs das verdiente Mittagessen auf uns. Ingo hatte sich zuvor kräftig ins Zeug gelegt, um uns mit 1A Rinderfilets zu verwöhnen.

Auf der Hügelkuppe mit Blick ins Tal war die Stimmung bestens. Im Schatten eines großen Walnussbaumes, mit brutzelnden Filetsteaks auf dem Grill, von Freunden umgeben, bei wolkenlosem Himmel und Spitzenwein aus Sandrines Gärten. Da konnten einem schon mal die Augen feucht werden. Augenblicke des Glücks! So entspannt, gönnten sich einige „erschöpft“ ein Nickerchen im Gras.

Nur wie es so ist im Leben, nichts währt ewig. Noch mehr Trauben warteten an den Weinstöcken auf Ihre Ernte und so packte die gesamte Hockeymannschaft noch einmal an. Ein anderer Berg, eine andere Rebsorte und noch mehr „zwicken“. Die Trauben waren schon zu sehr von der Sonne verwöhnt und so musste man viel weg schneiden. Wein für weitere 1000 Flaschen war – nach deutlich längerer Zeit als geplant – geerntet.

Sehr stolz auf die Tagesleistung wurde noch alles Gerödel verräumt, um sich im Hotel die verdiente Dusche zu gönnen. Denn es wartete ja schon das nächste Highlight.

 

 

„Feierabend“ oder „endlich Weinprobe“

Erfrischt und fein gewandet, fanden wir uns in Sandrines Weinkeller ein. Auf eine kurze Besichtigung des Kellers, folgte die Degustation der Weine von den Heimigs und aus der Region. Müller-Thurgau, Silvaner und Riesling und auch rote Tropfen waren mit von der Partie. Stefan Bardorf, ein befreundeter Winzer, rundete die Verkostung exzellenter Wein ab. Einer besser als der andere und alle mit feinen Unterschieden. Wenn nicht ein edles 3-Gänge-Menü im feinsten Restaurant am Platze (Gasthaus zum Bären) reserviert gewesen wäre, die Weinprobe hätte nach unserem Geschmack noch viel, viel länger gedauert. Wir waren ja jetzt vom Fach und wussten die viele Handarbeit und die erforderliche Mühe von der Rebe bis in die Flasche mit jedem Schluck noch mehr zu schätzen.

Auch diesen Abend waren wir im Hotel trotz „Übersäuerung“ noch euphorisch. Doch unser Herbergsvater, äh nein Hotelmanager, räumte der „Klassenfahrt“ keine weitere Runde mehr ein und schickte uns zu Bett. Vielleicht war es auch besser so.

 

„Exkursion ins Grüne“ oder „mit Historie, Wein und Glas“

Für fast alle begann der Sonntag mit einem ausführlichen Frühstück und anschließender Weinberg-Degustations-Wanderung.

Für fast alle. Denn Paul hatte, zusammen mit den Heimigs, in aller Herrgottsfrüh bereits die nächsten Quadratmeter Weinberg hinter sich gebracht. Ein echter Torwart eben.

Wir erkundeten Randersacker und Umgebung. Geschichten und Historisches zu Plätzen, Häusern oder Winzer-Familien und Weinbergskappele. Und natürlich zum Wein. Wie bei einer Schnitzeljagd tauchten auf dem Weg „zufällig“ Weinflaschen auf, die verkostet werden mussten. Ganz nebenbei erfuhr man, wie früher in Franken Wein angebaut wurde und worin die Unterschiede zwischen konventionellem Weinanbau und Bio lagen.

Ach ja und dann war ja schon wieder Zeit zum Mittagessen. Komischerweise wollte niemand aus unserer Gesellschaft mehr Wein zum Essen, Bier war zum „Schäufele“ angesagt.

Nach reichhaltigem Mahl und nachdem jeder den Kofferraum mit Wein gefüllt hatte, neigte sich unser Ausflug dem Ende. Wir hatten live erlebt wieviel Mühe, Schweiß, Zeit, Herzblut und Liebe in jeder Flasche Wein steckt!

Es war ein tolles Wochenende in Randersacker. Für und mit der Mannschaft und mit Sandrine und Ingo. Mit viel Arbeit, aber auch mit vielen unvergesslichen Erinnerungen!

Und eines ist gewiss: Der 2020er Jahrgang des HCW-Wein, ist ein wirklich echter Wacker-Wein!